Bertolt Brecht – Flüchtlingsgespräche

D 2022 55 Min., ZDF / ARTE / Filmförderung NORDMEDIA
mit Katharina Thalbach, Can Dündar, Shermin Langhoff

Jeder Mensch kann Flüchtling werden. Zu jeder Zeit und überall auf der Welt. Vor mehr als achtzig Jahren waren es Hunderttausende die sich unter Lebensgefahr aus Deutschland retten mussten. Der deutsche Dichter und Theatermacher Bertolt Brecht war einer von ihnen. Ihn trieb die Flucht vor Hitler einmal um den ganzen Globus. Was folgte, war der Abbruch einer alles versprechenden Karriere und eine immer neue Konfrontation mit fremden Sprachen und Ländern, die keinesfalls auf den staatenlosen Flüchtling gewartet haben – im Gegenteil.

Die besondere Daseinsform des Exils beschreibt Brecht auf seine unverwechselbar bissige Art in den "Flüchtlingsgesprächen"- ein autobiografischer Schlüsseltext, den Brecht im Winter 1940/41 in Helsinki in der wohl tiefsten Krise seines Exils verfasst. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich seit acht Jahren auf der Flucht, und es sollten noch weitere sieben Jahre folgen.

Von Frankreich über Dänemark, Schweden, Finnland, einmal quer durch die Sowjetunion bis in die USA: entlang der einzelnen Fluchtstationen gehen namhafte Theatermacher*innen und Autoren*innen wie Can Dündar, Jürgen Kuttner , Shermin Langhoff, Eric Ruf und Katharina Thalbach der Frage nach, inwieweit Brecht das Erlebnis des Exils für sich als Künstler auch zu nutzen suchte. Eine bewegende Zeitreise, die unmittelbar in unsere eigene Gegenwart führt.