DIE AKTE BEETHOVEN

52 Min., Dokumentarfilm
mit Lars Eidinger und Pheline Roggan
in Zusammenarbeit mit Ralf Pleger
WDR, ARTE, Gebrueder Beetz Filmproduktion

Beethoven ertaubte bereits im Alter von 31 Jahren. Bis heute rätselt die Nachwelt, wie seine größten Kompositionen nach Ausbruch der Krankheit entstanden konnten. Deren dunkelstes Kapitel schildert der Komponist selbst. In einem bewegenden Abschiedsbrief, dem "Heiligenstädter Testament", beschreibt er seine tiefe seelische Not und fordert die Nachwelt dazu auf, die Ursache seines zunehmenden Geh örverlsustes herauszufinden. „Die Akte Beethoven“ nimmt dieses berührende Dokument als Ausgangspunkt einer filmischen Investigation.  

Bereits im Alter von 25 Jahren bemerkt Ludwig van Beethoven die ersten Zeichen eines Gehörverlustes, der sich im Laufe der nächsten Jahre bis zur vollständigen Taubheit entwickeln soll. Diese dramatische Aussicht stürzt den hochtalentierten Musiker in eine so tiefe persönliche Krise, dass er im Alter von 31 Jahren ernsthaft erwägt - nach Abbruch einer erfolglosen Kur in Heiligenstadt - sich das Leben zu nehmen. In einem Abschiedsbrief, dem so genannten "Heiligenstädter Testament", beschreibt Beethoven 1801 seine Verzweiflung. In bewegenden Worten fleht er um Nachsehen für sein unberechenbares Verhalten, schildert eindringlich den Verlauf seiner Taubheit und ihre quälenden Symptome. Dann fordert er die Nachwelt dazu auf, die Ursache seiner Taubheit zu erforschen.  

200 Jahre später macht sich eine fiktive Ermittlerin Beethovens persönliches Vermächtnis zur Aufgabe und begibt sich mittels moderner Untersuchungsmethoden auf Spurensuche. Ihr Vorgehen ist analytisch und einfühlsam zugleich. Sie holt sich das "Heiligenstädter Testament" aus dem Keller eines Archivs und beginnt, sich nach und nach Beethovens Leben und seine Krankengeschichte vor Augen zu führen. Aus dieser Perspektive heraus verschafft sie sich (einerseits) ein ganz neues Verständnis für das Leben und das Werk dieses radikalen Revolutionärs der Musikgeschichte. 

Vom sensationellen Fund seines Testamentes bis zu seiner endgültigen Ertaubung, von der bahnbrechenden Bedeutung seiner 9. Sinfonie bis zu den späten Streichquartetten, von einer intimen Unterredung mit seiner unsterblichen Geliebten bis zur akribischen Rekonstruktion seiner letzten Lebensstunden: zum einen setzen Lars Eidinger und Pheline Roggan die zentralen Begegnungen einer uneingelösten Liebesbeziehung in Szene. Parallel dazu werden Expertisen namhafter Wissenschafter und Künstler eingeholt, die aktuellsten Ergebnisse einer internationalen Forschung von Gehörspezialisten vorgestellt und gemeinsam mit namhaften Musikern und Beethoven-Biographen in einen neuen Zusammenhang betrachtet. Das Result at ist verblüffend. So unterschiedlich ihre Fachgebiete auch sind, alle Experten sind sich in einem Punkt einig: dass in Beethovens Taubheit der Schlüssel zu seinem großartigen musikalischen Werk zu suchen ist.